Werner Lutz Handschrift

Lyriker und Maler

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«Vor Jahren gestand Lutz in einem Interview, dass er so etwas wie einen 360-Grad-Kreis der Sinnlichkeit suche — damit ich, süchtig wie ich bin, alle meine Sinne befriedigen kann. Dieser Band mit Aufzeichnungen ist aber nicht nur ein weiterer starker Beweis, zu was ein waches Bewusstsein fähig sein kann, sondern auch ein Vademekum im besten Sinn. In solchen Fällen ist Lesen eine Lust, wird gleichfalls zur Sucht, und man wünscht sich nach diesen Bleistiftgespinsten umgehend den nächsten Band sinnlicher Konzentrate. Das Versprechen dazu hat Lutz auf seine Weise schon gegeben: Brennholz im Kopf, klafterweise.

Die kurzen Texte, einzelne Sätze eigentlich, widersetzen sich einer klaren Zuordnung. Notizen, Fragmente und Gedankengänge; doch so knapp ein Text auch sein mag, nichts in diesem Band ist unfertig, und zugleich weisen und wirken die Sätze über ihr (Buchstaben-) Ende hinaus, öffnen Assoziationsräume: Sich merken, wo das Zögern beginnt, wo die Halbwahrheiten beginnen, mit ihren trügerischen Zärtlichkeiten, rät der Autor und fügt hinzu: Funken schlagen aus einem Regentag.»

Markus Bundi, AZ Mediengruppe, 2007

«Werner Lutz führt uns in ein Imaginäres Stillemuseum — und bewundernd stehen wir vor den poetischen Exponaten. Etwas wird in ein neues Licht getaucht, wird illuminiert durch die Aufmerksamkeit des Dichters, durch ein paar Bleistiftlinien.

Hier rückt ein Wahrnehmungskünstler die Dinge der Natur in eine fremde Nähe. Hier nimmt ein Dichter sein Menschenrecht auf das Sammeln von Licht wahr und auf die Beobachtung von zarten Übergängen: Das Halbdunkel trennen von einem tieferen Dunkel, Vormittagshelle von Nachmittagshelle, Landregen von Asphaltregen.»

Michael Braun, Basler Zeitung, 2006