Werner Lutz Handschrift

Lyriker und Maler

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Und nach der Niederlage
die Arme ausbreiten
sich zurückbiegen tanzen
bis die untergegangenen Monde
wieder aufgehen
Helligkeit haben und Fahrt

Für Liliane

Danke für den Spaziergang
jenen bei Nacht
mit Nebelkrähen und Regengetropf
jenen in den Herbstfarben
und jenen im Sonntagskleid
für die ausgebreiteten Felder
das winkende Laub
für das Wurzelstolperlachen
für die Namen von Sträuchern
und für den einzigen Pilz
danke für die Schritte vor und neben mir
für den falschen Weg
und zwei Punkte Vorsprung im Spiel
für die späte Sonne
und den frühen Hunger
für Stein an Stein im jüdischen Friedhof
für Pfaffenhütchen und Sanddorn

«Im Lärm der vielen neuen Gedichtbände meist jüngerer Autoren wirken die zeitlosen Gedichte von Werner Lutz angenehm beruhigend. Und man möchte fast Wetten eingehen, dass die Lyrik des unauffälligen und scheuen Werner Lutz, alle Moden überdauern wird.»

Matthias Kehle, carpe librum